Online-Workshop: Nationalismus, Radikalisierung und Extremismus
Inhalt
In diesem Workshop geht es um das Zusammenspiel von Nationalismus und Radikalisierung und welche Wege wir gehen können, um dem Phänomen entgegenzuwirken.
Eine Möglichkeit, um Ethno-Nationalismus zu analysieren, ist es, Nationen als „imaginierte Gemeinschaften“ (s. Benedict Anderson) zu sehen. Dabei geht es darum, dass Unterschiede wie Alter, Geschlechter, soziale Milieus, regionale Identitäten und andere in den Hintergrund gedrängt und eine Einheit konstruiert wird, basierend auf einer gemeinsamen Sprache, Kultur, Religion, Hautfarbe und Geschichte. Diese Einheit bezieht einerseits Menschen mit ein und bietet Zugehörigkeit und schließt gleichzeitig Menschen aus, die nicht diesem „Eigenschaftenkatalog“ entsprechen.
Die auf dieser Vorstellung von Nation basierende Sichtweise einer „nationalen Identität“ oder die „Gleichsetzung von Kultur und Nation“ sind sehr oft Grundlagen für nationalistisches Überlegenheitsdenken, das danach ausgerichtet ist, ethnische Reinheit herzustellen oder die Vorherrschaft einer bestimmten Gruppe in einem Land zu garantieren. Ultra-nationalistisch und rechtsextrem handelnde Gruppierungen und Staaten sprechen aufgrund einer solchen Argumentation anderen Ländern ihre Daseinsberechtigung ab und bezeichnen anerkannte Staaten als beispielsweise „künstliche Gebilde“ (siehe Ukraine oder Bosnien und Herzegowina) und sie warnen vor einem „großen Austausch“ der Bevölkerung aufgrund von Migrationsbewegungen im eigenen Land.
Workshopleiter
Nedžad Moćević, Trainer der Beratungsstelle Extremismus
Teilnahme
Die Teilnahme ist kostenlos, die Anmeldung ist bis 8. Mai 2022 möglich.